Eine Infektionskrankheit des Zahnfleisches und des Zahnhalteapparates Parodontitis steht für die Entzündung des gesamten Zahnhalteapparates (Parodont). Mehr als die Hälfte der Erwachsenen leidet unter dieser Erkrankung, schätzungsweise 10-15% der Fälle zeigen einen schweren Verlauf.
Unangenehm sind dabei Mundgeruch und Zahnfleischbluten, tragisch Zahnschmerzen bis hin zum Zahnausfall.
Parodontitis ist eine durch Bakterien verursachte Erkrankung. Sobald sich auf der Zahnoberfläche oder im Zahnzwischenraum Belag (Plaque) bildet, organisieren sich darin Keime in Form eines Biofilms. Die von diesem abgegebenen bakteriellen Giftstoffe (Toxine) führen zu entzündlichen Reaktionen des Zahnfleischs. Negativ unterstützend für den Krankheitsverlauf wirkt die meist parallel auftretende Zahnsteinbildung. Zahnstein bildet sich, wenn die Mineralien im Speichel die Plaque verhärten – der perfekte Nährboden für die Entzündungs-Bakterien. Plaque wird im Besonderen durch schlechte Mundhygiene befördert, aber auch durch engen Zahnstand, Karies, wenig passgenaue Füllungen und Kronen, verschieden Vorerkrankungen oder falsche Ernährung.
Im Vorgespräch werden wir Sie über eine mundgesunde Ernährung informieren und eine erweiterte Diagnostk in Ihrer Anamnese durchführen.
Ziel unserer Behandlungstherapie ist die nachhaltige Reduzierung der bakteriellen Belastung. Im ersten Schritt entfernen wir Plaque, Zahnstein und die harten Ablagerungen (Konkremente) unterhalb des Zahnfleischsaumes. In der nächsten Stufe werden die Wurzeloberflächen der befallenen Bereiche mechanisch gereinigt und der bakterielle Biofilm entfernt. Je nach Schwere der Erkrankung entwickeln wir einen individuellen Therapieplan, um Gewebe zu regenerieren. Bereits abgebaute Knochensubstanz kann sich nur in wenigen Fällen regenerieren. Einzelfälle erfordern auch den Einsatz von bioaktiven Ersatzmaterial und Antibiotika nach erfolgter Keimanalyse.
Die optimale Nachsorge der Parodontitisbehandlung (dentalhygienische Folgetermine) ist alternativlos, denn das bakterielle Milieu kann sich in Kürze wieder aufbauen.
Bei der Diagnose Parodontitis zahlen die gesetzlichen Krankenkassen bis zu vier Zahnreinigungen nach erfolgter Parodontisbehandlung als Therapieunterstützung.
Aber: Parodontitis lässt sich verhindern. Täglich gründliche mechanische Mundhygiene in Kombination mit der regelmäßigen Anwendung von Zahnseide und Interdentalbürsten sind die Basis. Zusätzlich sollten Sie mindestens zweimal jährlich eine professionelle Zahnreinigung bei uns durchführen lassen und einmal jährlich einen zahnärztlichen Kontrolltermin vereinbaren.
Denn: Je früher diese Erkrankung des Zahnhalteapparats therapiert wird, umso geringer sind deren Folgeschäden.